Leitern & Steigschutz

Ob Servicetechniker einer Abgasanlage oder Höhenretter:
Sie alle haben ein Interesse daran, sicher ihren Arbeitsplatz in großer Höhe zu erreichen. Hierzu bedienen sie sich in der Regel Leitern an denen eine Steigschutzeinrichtung installiert ist. Doch etliche dieser Systeme sind, obwohl normgerecht, nicht sicher – dies kann fatale Auswirkungen haben. Bei diesen Sicherheitseinrichtungen gegen Absturz handelt es sich meistens um Anlagen, welche nach der europäischen Norm EN 353–1 geprüft und zugelassen sind. Oft ist es dem Benutzer jedoch nicht bewusst, dass von vielen dieser Anlagen, selbst bei korrekter Benutzung, eine große Gefahr ausgehen kann.

Gemauerte Abgasanlagen

Gemauerte Abgasanlagen sind durch ihre Bauart besonders anfällig auf Witterungseinflüsse im Außenbereich. Durch die meist enorme Höhe sind Schäden meist nicht erkennbar. Im Innenbereich müssen diese dem aggressiven Abgasstrom widerstehen. Auch hier ist ohne spezielle Technik und Verfahrensweise eine Lokalisierung solcher Schäden nicht möglich. Man bemerkt sie erst, wenn es schon zu spät ist und die Anlage ausfällt, bzw. stillgesetzt werden muss, um Folgeschäden zu vermeiden. Eine regelmäßige Begutachtung gemäß DIN 1056 kann dies in den meisten Fällen verhindern.

Abgasanlagen aus Stahl

Abgasanlagen aus Stahl sind besonders durch Korrosion belastet. Dabei tragen besonders Witterung, Abgasbeschaffenheit und extreme Temperaturunterschiede bei. Über längere Zeit hilft da auch keine ältere Beschichtung. Heute können Anlagen für Temperaturen bis 600°C, auch im Innenbereich, beschichtet werden. Viele Anlagenteile, wie zu Beispiel Flansche, sind durch Isolierungen nicht zugänglich. Durch Undichtheit dringt Nässe ein und beschädigt Flanschverbindungen inklusive derer Verbindungselemente, was zu enormen Standsicherheitsproblemen führen kann. Bauteile besonders im Kopfbereich sind im Allgemeinen visuell nicht bewertbar. Um enorme Schäden zu vermeiden, verbunden mit hohen Instandsetzungskosten und Ausfallzeiten, ist die regelmäßige Begutachtung gemäß DIN 4133 empfehlenswert.

Schalldämpfer

Schalldämpfer sind hohen Temperaturen, Säuren und im ungünstigen Fall Feuchtigkeit ausgesetzt. Bedingt ihrer funktionellen Bauweise können sie diesen Einflüssen wenig entgegensetzen. Bei Zerstörung entsprechen sie nicht mehr den Richtlinien in Bezug der max. auftretenden Geräuschpegel. Besonders schwere Schäden können entstehen, wenn durch die hohen Abgasgeschwindigkeit Teile der Schalldämpfer vom Abgasstrom mitgerissen werden. Diese Teile zerstören den Innenbereich und können sogar über die Mündung in freie gelangen. Eine regelmäßige Begutachtung entsprechend der gültigen Normen kann größere Folgeschäden verhindern bzw. mindern.

Isolierung

Speziell bei Abgasanlagen mit Trag- und Abgasrohr werden diese mit zwischenliegender Isolierung thermisch voneinander getrennt. Der Zustand dieser Isolierung ist meistens so nicht bewertbar. Erst wenn Folgeschäden am Tragrohr die Beschichtung beschädigt haben kann auf einen Defekt an der Isolierung geschlussfolgert werden. Schon beim geringsten Anzeichen einer defekten Isolierung kann durch eine Thermografie bei laufendem Anlagenbetrieb eine genaue Bewertung durchgeführt werden. In den meisten Fällen halten sich die Reparaturleistungen dann im annehmbaren Umfang. Weiterhin ist eine Beschichtung für Temperaturen bis 600°C technisch kein Problem mehr.